Unser Wappen

DillmannDas Ghibellinenwappen geht auf den Gründer unserer Verbindung, Dr. Theo Dillmann, der es 1887 entwarf, zurück.

Der eigentliche Wappenschild ist, umgeben von einer wallenden Helmzier in den Bundesfarben, unterhalb des Visierhelms angebracht, den drei Federn - ebenfalls in den Bundesfarben - schmücken. Er hat die Form eines Turnierschildes (Tartsche), dass heißt, dass an der vom Träger aus gesehen rechten Seite eine halbrunde Aussparung für die Lanze eingearbeitet ist. Bei den hier verwendeten Darstellungen fehlt diese Ausnehmung allerdings.

Ein schlankes schwarzes Kreuz teilt den Schild in vier Felder. Dieses Kreuz ist möglicherweise eine Anspielung auf den Deutschen Ritterorden. An der Schnittstelle der Kreuzbalken umschließt ein grüner Kranz das Turnerkreuz. Die vier großen, kreuzförmig angeordneten "F" symbolisieren die Forderung des Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn: Ein Turner sei frisch, fromm, fröhlich, frei. Der Kranz ist mit einer Schleife gebunden, deren ursprüngliche Farben weiß-rot waren, die Farben des ATB (Akademischer Turnbund) und auch des VC (Vertreterconvent). In späteren Darstellungen hat die Schleife die Farben rot-gold, die zusammen mit dem Grün des Kranzes die Bundesfarben ergeben, grün-rot-gold.

In dem vom Betrachter aus gesehen linken oberen Feld befindet sich ein Adler, der das Wappentier des ATB war. Nach Annahme des Namens Ghibellinia konnte zusätzlich darauf hingewiesen werden, dass der Adler auch das Wappentier der staufischen Kaiser war.
Wappen
In dem rechten oberen Feld findet sich das Figurenwappen der Stadt Göttingen wieder. Dieses zeigt eine mit Türmen bekrönte Mauer als Hinweis auf das Stadtrecht, und einen nach links schreitenden goldenen Löwen vor rotem Hintergrund als Hinweis auf Heinrich den Löwen, dessen Sohn Kaiser Otto IV, Göttingen das Stadtrecht verliehen hat. Damit haben paradoxerweise auch die Welfen einen Platz im Ghibellinenwappen.

Der blaue Himmel, die goldene Stadt und der goldene Löwe, sowie die rote Erde geben die Ende des 19. Jahrhunderts gebräuchlichen Stadtfarben Göttingens wieder.

In dem linken unteren Feld sind die Bundesfarben grün-rot-gold zu sehen. Ihr Ursprung ist nicht ganz geklärt, jedoch scheint es denkbar, dass der damalige stud. math. Theo Dillmann die erste der Farben schwarz-rot-gold seines Berliner ATV gegen die erste des Hallenser und des Jenenser ATV (grün-weiß-schwarz bzw. grün-weiß-rot) von O. Habenicht und W. Witthaus austauschte, als er unter anderem mit diesen unseren Bund gründete.

In dem rechten unteren Feld befindet sich ein aus gekreuzten Schlägern gebildetes Andreaskreuz, in dessen Feldern wiederum der Zirkel und das Gründungsdatum Platz finden. Eine Anordnung, die auf die studentischen Orden des 18. Jahrhunderts zurückzuführen ist.

Oberhalb des Wappens taucht in dem Satz "Ghibellinia sei's Panier!" der Name der Verbindung auf. Dieser Ausruf soll ausdrücken, dass sich die Mitglieder der Verbindung deren Grundsätze, deren Namen, deren Wappen etc. auf das Panier (Feldzeichen, Fahne) geschrieben haben.

Unterhalb des Wappen ist der Wahlspruch der Verbindung "Mens sana in corpore sano!" zu finden. Dies ist ein Teil eines vom römischen Dichter Juvenal (ca. 65 bis ca. 128 n. Chr.) stammenden Hexameters: "Orandum est, ut sit mens sana in corpore sano" (Satiren, X, 356). Der wirklich weise Mensch, so Juvenal, bitte den Himmel nur um einen gesunden Geist zusammen mit einem gesunden Körper.